Samstag, 14. April 2012

Das war's: "Anna und die Liebe"

Ich habe einen langen, harten Kampf gegen meine Sucht nach Daily Soaps geführt: Als erstes ging "Alles was zählt" ko. Das ist aber schon eine Ewigkeit her. Als ich dann ins Studentenwohnheim zog und mein Fernseher nur noch öffentlich rechtliche Sender empfing, musste sich auch "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" geschlagen geben, aber als unglaublich standhaft erwies sich "Anna und die Liebe". Abgesehen von einer kurzen Durststrecke, irgendwann in der Mia-Zeit, habe ich, glaub ich, wirklich so gut wie jede Folge gesehen.

Als sich meine Fernsehsituation im letzten Herbst dann drastisch änderte und ich meine lieben Mitbewohner auch nicht dazu bringen konnte, auf dem Gemeinschaftsfernseher "Anna und die Liebe" zu schauen, habe ich mir die Folgen immer am nächsten Tag im Internet bei Sat1 angesehen und ich habe diese Serie einfach geliebt, weil man sich so sicher sein konnte, dass die Protagonistin am Ende einfach immer, immer den Mann heiraten würde, für den sie bestimmt war, trotz aller fiesen, gemeinen, hinterhältigen Gegnerinnen.

Und so war ich wirklich geschockt, als ich vor zwei Wochen irgendwo las, dass "Anna und die Liebe" abgesetzt werden sollte. Ja, ich weiß, das ist oberflächlicher Quatsch, aber es ist eben auch so schön und mit Happy-End-Garantie.

Das Ende rückte also immer näher und obwohl ich mir sicher war, dass Nina am Ende mit Luca zusammen kommen musste, wurde ich doch mit jeder Folge, in der Luca mit Carla im Bett landete etwas nervöser: Es musste doch noch so viel passieren! Und wie sollte es denn zur Hochzeit kommen, wenn Nina Luca immer wieder versicherte, dass sie wohl doch nicht füreinander bestimmt wären!

Aber natürlich ist auf Sat1 Verlass: In einem (Achtung: Ironie!) spektakulären und unglaublich dramatischen Serien-Finale kam alles zu einem guten Abschluss: Die Bösen landeten in der Gosse und im Gefängnis und die Guten fanden alle ihr Glück: Paloma und Enrique heirateten und weil es so schön war legten Nina und Luca gleich noch eine Spontanhochzeit hinterher.

Mein Mädchenherz ist also beglückt, auch wenn ich all die Dramen natürlich vermissen werde. Wenn die erste Trauer über das endgültige Serienende verarbeitet ist, werde ich mich aber wohl doch über den Zeitgewinn freuen und einfach einmal mehr "Stolz und Vorurteil" lesen.

Mittwoch, 11. April 2012

Das Pastell-Problem

Wohin man im Moment auch schaut: In absolut jedem Klamottenladen wird man mit Kleidern in Pastelltönen bombardiert. Egal ob H&M, Primark, Vero Moda... ganz besonders ist mir das in der Gina Tricot Filiale in Berlin aufgefallen. Eigentlich hatte ich mich auf deren Besuch wirklich gefreut, aber dann das: blassrosa, babyblau, mintgrün einfach überall!

Okay, liebe Modeindustrie, ich habe es verstanden: Pastell ist der neue Supertrend!

Aber habt ihr euch auch mal gefragt, wer das tragen kann? Klar, die gebräunten, durchtrainierten Schönheiten, die einem ja auch jeden Tag und ständig über den Weg laufen!
Aber was ist mit der hellhäutigen, norddeutschen Frau?

Ich gebe es ehrlich zu: Mir steht pastell einfach nicht. Ich bin bekennender Hauttyp eins und versuche auch nicht das mit der Chemiekeule in Form von Bräunungscremes und -sprays oder stundenlangem Sonnenbaden ohne Sonnencreme mit anschließendem Sonnenbrand zu vertuschen. Mich stört meine helle Haut nicht, aber mit rosa, hellblau, mintgrün und diesem seltsamen hellen gelb sehe ich aus wie ein Gespenst.

In Ordnung, ich lasse diesen Trend also aus, nur leider schränken sich so meine Shoppingmöglichkeiten in diesem Sommer wirklich ein. Kommt mir vielleicht ein bisschen gelegen, da ich mir fest vorgenommen habe, nur noch Kleider zu kaufen, die ich nicht schon in einer sehr ähnlichen Ausführung habe, aber trotzdem lässt es mein Mädchenherz bluten, durch die Reihen voller Kleider zu bummeln und so viel hängen lassen zu müssen.

Mein Ausweg: Ich gebe das Geld jetzt für Schuhe aus - da halten sich die Pastelltöne noch zurück -  und warte schon jetzt sehnsüchtig auf die Winterkollektionen, da gibt es dann auch wieder meine Farben!

Dienstag, 3. April 2012

"Stolz und Vorurteil" - die Faszination

Seit ein/zwei Wochen hat mich wieder das Jane-Austen-Fieber gepackt, weil arte "Geliebte Jane" gesendet hat und nur ein paar Minuten haben gereicht, um mich wieder einmal zu infizieren. Also habe ich mir, wie schon erzählt, eine zweite "Stolz und Vorurteil" Ausgabe bestellt und verschlinge sie gerade wieder einmal und nun stelle ich mir die Frage: Wieso fasziniert mich dieser Roman immer wieder so sehr?

Ich habe mit sechzehn angefangen, Jane Austen zu lesen. Ausschlaggebend war die "Stolz und Vorurteil" Verfilmung mit Keira Knightley. Die gefiel mir total gut und als meine Mutter mir sagte, dass der Film ein Buch zugrundeliegt, musste ich mir das natürlich gleich zulegen.

Ich las also mein erstes Jane Austen Buch und ich muss ehrlich zugeben: Ich war jetzt nicht sofort total hin und weg. Die Liebe entwickelte sich eher langsam. Nach und nach las ich auch die anderen fünf Romane, sowie "Sandition" und "Die Watsons", die Jane Austen nur begonnen hat und die dann von anderen vollendet wurden. 

Mit der Zeit gefielen mir die Romane immer besser. Zu meinem 17. oder 18. Geburtstag bekam ich "Emma" und ich verschlang es einfach. Vielleicht war das der Punkt, an dem ich Jane Austen komplett verfiel, denn "Emma" war der erste Roman, den ich innerhalb kürzester Zeit durchlas, an dem ich nicht immer wieder mal stockte, bei dem ich mich in keinster Weise schwer tat. "Northanger Abbey" war dann der letzte und ich muss sagen, nach "Stolz und Vorzrteil" ist es mein zweit liebster Austen-Roman.

Ich habe "Stolz und Vorurteil" jetzt schon so oft gelesen. Es war definitiv keine Liebe auf den ersten Seiten, sondern eine, die sich langsam entwickelte, aber auch eine, der ich heute komplett verfallen bin.

Wenn ich anderen davon erzähle, werden oft die Klischees hervorgeholt. Klar schrieb Jane Austen Liebesromane, aber sie ist niemals, absolut niemals kitschig! Das mekrt man am stärksten an den beiden Romanen, die Jane Austen nur begann denn in denen gibt es auf einmal in den Teilen, die nicht mehr sie selbst schrieb, unglaublich triefende Heiratsanträge, die Austen nie so geschrieben hätte. 

Die Romane sind einfach etwas ganz Besonderes. Sie lassen sich in keine Schublade stecken. Sie sind auf keinen Fall normale Liebesromane, sonst hätten sie wohl auch kaum fast zweihundert Jahre überlebt. Gewöhnliche Liebesroman gab es wohl immer und wie immer verschwinden die ziemlich schnell wieder, weil neue geschrieben und verkaut werden! Aber Jane Austen verschwand nicht und wird uns hoffentlich noch weitere zweihundert Jahre erhalten bleiben.
Niemand sollte sie sich entgehen lassen!