Mittwoch, 10. Oktober 2012

"Ab jetzt" - Alan Ayckbourn


Eine Bühne und ein Roboter - Gou (Henrike Richters, Elisabeth-Marie Leistikow) - entwickelt, um Kinder zu betreuen, aber mittlerweile wieder vom Markt genommen - eine Zukunft, in der eine Beziehung zu einer Maschine erstrebenswerter scheint, als die zu einem Menschen. Jerome (Dirk Böther), ein Komponist lebt in einem Vorort, der von den "Töchtern der Finsternis" beherrscht wird. Er will das Sorgerecht für seine Tochter Geain (spricht sich "Jane")(Udo Eidinger) zurück und lässt sich deshalb die Schauspielerin Zoe (Elisabeth-Marie Leistikow) ins Haus kommen, um sie als perfekte Lebensgefärtin zu engagieren und so den Sozialarbeiter zu überzeugen. 
Die ist beim Vorstellungsgespräch furchtbar aufgeregt und als sie bemerkt, das Jerome alles aufnimmt, was in seiner Wohnung gesprochen wird, verschwindet sie. Jerome fehlt also immer noch die Partnerin - kurzerhand wird Gous umprogrammiert und in Zoe verwandelt. 
Ex-Frau Corinna (Henrike Richters) und der Sozialarbeiter (Axel Theune) merken nichts, nur Geain, mittlerweile zum transsexuellen Sohn geworden, findet den Roboter auf einmal viel anziehender als ihre Familie.
Vor dem Haus toben die "Töchter der Finsternis", in der Wohnung ist jeder gefangen in seinem eigenen Wahnsinn und geschockt von dem des anderen, auf die Spitze getrieben durch die Nanny-Maschine. Jeder redet, nur reden sie nicht miteinander.
Der Zuschauer gefangen in der Zwickmühle: Man will lachen, aber versteckt sich hinter den leeren Blicken nicht die Tragik? Soll das unsere Zukunft sein und können wir dann lachen?
Am Ende der unvermeidliche Knall und das Fünkchen Hoffnung: die Familie wieder vereint, der Sohn wieder im Kleidchen, alles könnte glücklich enden, die Maschine stirbt, alles könnte gut werden, wenn da nicht der Mensch wäre ...
"Ab jetzt", ein Schauspiel von Alan Ayckbourn, im jungen Theater Göttingen inszeniert von Tim Egloff - wirklich gut, wirklich lustig, ein wunderbarerer Abend!

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